Goodbye, Jonathon Heyward!
Im Februar 2024 hat sich unser Publikum von Jonathon Heyward als Chefdirigenten der Nordwestdeutschen Philharmonie verabschiedet. Am Ende seiner letzten Spielzeit mit uns als Chefdirigent wollen wir noch einmal auf die dreieinhalb gemeinsamen Jahre und die schönsten Momente daraus zurückblicken.
Der amerikanische Dirigent begann seine Ära mitten Im Corona-Lockdown im Januar 2021. Statt der geplanten sechsten Sinfonie von Gustav Mahler: Stille und Schweigen im Konzertsaal (dazu später mehr). Die erste gemeinsame Produktion – noch ohne Publikum, denn die Corona-Lockerungen geschahen damals in kleinen Schritten – war dann ein Video-Konzert mit CD-Produktion in der Paderhalle im Mai 2021. Insgesamt hat Jonathon bei uns insgesamt 72 Konzerte mit 54 Kompositionen auf 21 Bühnen an 18 Orten in ganz OWL und darüber hinaus dirigiert. Unser Publikum konnte ihn zum ersten Mal „live“ im August 2021 im Rahmen der Konzertserie mit der Sängerin Anastasia Churakova erleben. Direkt danach reisten wir zunächst mit ihm und der Saxophonistin Jess Gillam nach Amsterdam und einige Wochen später mit der Pianistin Ying Li nach Italien. Auf Reisen verbringt man viel gemeinsame Zeit und lernt sich besser kennen. Genauso eine nette Gelegenheit, mehr Zeit mit Jonathon Heyward zu verbringen, hatten unsere Musiker*innen während der Tournee im Oktober 2021, wo wir in Modena und Mailand gastiert haben. Ein wichtiger und schöner Moment war die CD- und Videoproduktion im Januar 2022, bei der Heyward die „Rheinische“ Sinfonie Nr. 3 von Robert Schumann dirigierte.
Seine zweite Spielzeit als unser Chefdirigent wurde gemeinsam mit dem NWD-Soloklarinettisten Max Schweiger eröffnet. Dabei erklangen Aron Coplands Klarinettenkonzert und die beliebte Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ von Antonín Dvořák. Es folgte noch eine weitere, prall gefüllte Spielzeit mit vielfältigen Höhepunkten, von denen einer ganz besonders war: Im November 2023 spielten Musiker der NWD mit Jonathon Heyward zur Eröffnung der Ausstellung „Long Gone, Still Here – Sound as Medium“ im Museum Marta Herford das legendäre Werk „4′33″“ von John Cage. Vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden Stille ohne Musik auf einer Bühne voller Musiker*innen schaffte ein unvergessliches Erlebnis.
Jonathon Heywards letzte Konzerte fanden im Januar und Februar 2024 statt: Mit Dmitri Schostakowitschs achter und Sergej Rachmaninows zweiter Sinfonie hat der aktuelle Musikdirektor des Baltimore Symphony Orchestra und des New Yorker Lincoln Center Festival Orchestra dem NWD-Publikum Lebewohl gesagt.
Wir bedanken uns mit diesem kleinen Rückblick für Jonathon Heywards Zeit mit uns und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!